Thomas Ernst Haller Kaliber „Meta“

Eine Uhr, die nur bedingt mit Junghans zu tun hat

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Thomas E. Haller; Meta; Front

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Thomas E. Haller; Meta; Werk; movement

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Thomas E. Haller; Meta; Boden innen; case back inside

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Thomas E. Haller; Meta; Boden; back

Ein wenig Information zu einer Uhr, die Junghans streift:

Im Jahr 1900 fusionierten die Firmen Thomas Haller und  Gebrüder Junghans und gründeten die „Vereinigte Uhrenfabriken Gebrüder Junghans & Thomas Haller AG, Schramberg“. Junghans war in dieser Zeit sehr an Firmen interessiert, die bereits Know How in der Fertigung von preiswerten, in Serie produzierten Stiftanker-Taschenuhren hatten.

Junghans startete jedoch in Schramberg eine eigene Produktion von Taschenuhren und versuchte den Schwenninger Betrieb, der ursprünglich Thomas Haller zuzuordnen war, als Filialbetrieb unterzuordnen, was Thomas Haller mißfiel. Im Jahr 1902 trennten sich die beiden Firmen (mündlich) jedoch wieder. Rechtlich vollzogen wurde dieser Schritt aber erst im Jahr 1911.

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Gebr. Junghans & Th. Haller; Zeitschriftenwerbung

Sein Sohn, Thomas Ernst Haller gründete im gleichen Jahr (1902) wieder in Schwenningen eine neue Firma, sein Vater stieg 1904 mit ein. Der neue Betrieb firmierte unter dem Namen „Thomas Ernst Haller A.G., Uhrenfabriken Schwenningen am Neckar, Württemberg“.

Die gezeigte Uhr ist eine sehr frühe Armbanduhr, die noch Charakteristika einer Taschenuhr trägt (z. B. Drücker neben der Krone zur Zeigerstellung) und dürfte um 1915 hergestellt worden sein. Bereits damals wurden Leuchtpunkte auf dem Zifferblatt, als auch mit Leuchtmasse ausgestattete Zeiger, verwendet.

Die Uhr wurde auf einem Werbeblatt zur Zeit des 1. Weltkriegs folgendermaßen beworben:

Wichtige Mitteilung für alle, welche Angehörige u. Freunde im Felde stehen haben. Leutnant G. vom Füs.-Regt. 33 schreibt: „Keine Nacht im Feld oder Wache, in welcher mir meine Leuchtblattuhr nicht unschätzbare Dienste leistet; für jeden eine Entbehrung, der eine solche nicht besitzt, besonders auch für Verwundete.“

Jede Armeeuhr ist sorgfältig geprüft und reguliert und ist mit einem Garantieschein für zwei Jahre versehen.

Deutsche Armee-Armbanduhr 9 Mark. Armee-Ausnahmepreis 6,50 Mark.

Das Gehäuse der Uhr besteht aus Messing, das ursprünglich verzinkt war. Das Werk ist ein einfaches Stiftankerwerk, das Zifferblatt besteht aus Lackpapier.

Junghans schaffte es erst nach 1927 eigene Armbanduhren zu produzieren.